Makgatho

Freitag, 13.09.2019

Mit dem neuen Wohnort kommt ein weiterer Bestandteil des Freiwilligendienstes hinzu: die Einsatzstelle.

In meinem Fall ist das die Makgatho Primary School auf der anderen Seite des Townships, genannt Saulsville. Zu Fuß etwa 35 Minuten entfernt von meinem neuen Zuhause, ging es also auch direkt los.

Bereits am Tor wurde ich ganz aufgeregt empfangen und zur Direktorin gebracht, die allgemein für die Freiwilligen zuständig ist. Nach einem kurzen Kennenlernen sollte ich mal eben "ein paar Leuten" vorgestellt werden. Es stand die gesamte Schülerschaft und vielleicht die Hälfte des Kollegiums versammelt im Hof und ich davor, alle Augen auf mich gerichtet. Und ich grinse wie ein Honigkuchenpferd. Nach Begrüßung mit Sprechgesang durfte ich in mein Office, die Bibliothek.

Ich habe verschieben Zuständigkeitsbereiche. Da gibt es einmal die Foundation Phase, ein Programm, dass den Kindern die Arbeit mit Tablets ermöglichen soll. Während dieser Tabletclasses werde ich die Klassen anleiten. Die Tablets habe verschiedene lernassoziierte Apps, mit denen die Kinder beispielsweise das Schreiben üben können.

Dann wäre da noch die Bibliothek. Ich bin jetzt ein richtiger Bibliothekar und übernehme alle Arbeiten, die damit zusammenhängen. Dazu gehört das Ausleihen, Registrieren und Sortieren aller Bücher, was gar nicht mal so einfach ist. Erst recht nicht, wenn die Software des Programmes, mit dem ich arbeite, eher so 2003 ist. Aber mittlerweile habe ich es ganz gut drauf. Außerdem gibt es noch einen Media Center, also ein Computetkabinett. Allerdings funktioniert leider kein einziger der Computer.

Zuletzt sind da noch die Soul Buddyz. Die Soul Buddyz sind wie eine AG und werden an vielen Schulen durchgeführt. Sie dienen der Stärkung des Zusammenhalts und der Auseinandersetzung mit wichtigen Themen. Dazu gilt es Prospekte, die Themen und Aktionen empfehlen, wie beispielsweise die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, gesunder Ernährung, aber auch Themen wie Geschichte, HIV, Gewalt. Mal sehen, was wir daraus machen können. 

Das Ankommen in diesem neuen Arbeitsumfeld war befremdlich, da auch die Schule an sich anders ist, als deutsche Schulen. Viele Kinder kommen aus ärmeren Verhältnissen, die Klassen sind überfüllt, teilweise bis zu 90 Kinder in einem Raum.

Jedoch habe ich selten so glückliche und aufgeweckte Kinder gesehen. Das Interesse ist so groß. Sie kommen in den Pausen in die Bibliothek und wollen alles wissen. Wer ich bin, was ich tue, ob ich meine Vorgänger kenne. Die Freiwilligen vom Vorjahr, die nur wenige Tage zuvor erst abgereist waren, scheinen hier einen gwaltigen Eindruck hinterlassen zu haben.

Auch mit den Kollegen komme ich gut klar. Alle sind sehr hilfsbereit und ebenfalls interessiert. Allerdings wird es wohl noch etwas dauern, bis ich wirklich richtig drin bin. Zumal ich bis jetzt als einzige Freiwillige im Projekt bin und noch auf die Ankunft meiner Mitfreiwilligen (sie heißt Johanna) warte. Wenn sie dann aber endlich da ist, freue ich mich vor allem auf die Soul Buddyz. 

Hier noch ein Foto von einem Schulausflug zur Feuerwehr, der den Kids besonders gefallen hat:

Bis bald ☀️