Limpopo

Samstag, 21.09.2019

Es ist immer interessant die Familie von anderen kennen zu lernen. So ziemlich alle Verwandten meiner Gastmutter wohnen in Limpopo, eine nördliche Provinz Südafrikas, die nach dem Fluss "Limpopo" benannt ist. Nördliche gelegen bedeutet, dass es dort heiß ist. Sehr sehr heiß. So heiß, dass wir an einem Freitag Abend losgefahren sind, um nicht der Mittagshitze ausgesetzt zu sein.

Ungefähr 3 Stunden brauchen wir bis Limpopo, genauer gesagt bis Modimolle, dem Zuhause meiner Gastmutter. Auf den ersten Blick wirkt alles verträumt und ein wenig schläfrig. Aber eines fällt sofort auf. Es laufen nachts Leute in den Straßen. Das gibt es in Atteridgeville nicht. 

Überhaupt scheint die Gegend recht sicher zu sein. Die Straßen sind voller Menschen, auch nachts. Die Häuser stehen direkt an der Hauptstraße und die Zäune sind weniger hoch und spitz. Selbst meine Gastmutter weißt mich darauf hin. Ich könnte nachts das Auto draußen stehen lassen und das Gate nicht abschließen. Warum es so sicher ist, kann ich leider nicht herausfinden.

Wirklich viel passiert erstmal nicht, eben ein Familienwochenendkurztrip. Aber am nächsten Tag bekommen wir es dann endlich zu spüren. Die Hitze. Und dabei stehen wir extra 7 00 Uhr auf, um möglichst viel vom Tag zu haben. Es ist acht Uhr morgens und schon 30 Grad. Die Sonne ist überall. Mein Sonnenbrand auch.

 

In Modimolle wohnen so ziemlich alle verbliebenen Verwandten meiner Gastmutter. Wobei das so genau gar nicht stimmt, wir besuchen nur sechs verschiedene Häuser in zwei Stunden und ich kann mir nicht merken, wer nun eigentlich wer ist und wie sie alle zusammenhängen. Es sind auch viele entfernte Verwandte, Schwager und angeheiratete Onkel dritten Grades. Über mehrere Generationen und trotzdem haben alle eine besondere Position. Die Familie ist die Familie, und egal wie entfernt verwandt man auch ist, man gehört dazu. Alle freuen sich uns zu sehen, vor allem natürlich die Kinder. Auch ich werde begrüßt, von älteren Frauen auch gern mal mit einem Kuss auf den Mund, und gehöre direkt zur Familie. Meine Gastmutter, Mama José, ist sehr stolz mich allen vorstellen zu können.

Lange bleiben wir nicht, es ist einfach zu heiß. Auf der Rückfahrt schaue ich aus dem Fenster. Limpopo scheint die Gegend der Plantagen zu sein. Das ergibt aufgrund der tropischen Temperaturen auch Sinn. Es ziehen Mango- und Bananenbäume vorbei. Und Avocadobäume. Ich glaube ich bin im Paradies gelandet.

Gegen 16 00 Uhr bin ich schon wieder in Atteridgeville, natürlich mit Limpoposonnenbrand.

Ein schönes Wochenende.